Hashimoto, auch bekannt als Hashimoto-Thyreoiditis, ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die Schilddrüse angreift und chronische Entzündungen verursacht. Diese Erkrankung wurde nach dem japanischen Arzt Hakaru Hashimoto benannt, der sie erstmals 1912 beschrieb.
Ursache und Mechanismus von Hashimoto
- Autoimmunreaktion: Das Immunsystem bildet Antikörper gegen das Gewebe der Schilddrüse (Thyreoglobulin und Thyreoperoxidase), wodurch die Schilddrüse geschädigt wird.
- Genetische Veranlagung: Oft tritt Hashimoto familiär gehäuft auf und ist mit anderen Autoimmunerkrankungen wie Typ-1-Diabetes oder Zöliakie assoziiert.
- Auslöser: Umweltfaktoren wie Stress, Infektionen oder ein Mangel/Überschuss an Jod können die Erkrankung begünstigen. Außerdem stehen Gluten, hormonelle Veränderungen wie Schwangerschaft, Peri-(meno)-pause und bakterielle Infektionen, wie EBV unter Verdacht Hashimoto auszulösen.
Symptome
Anfangs kann die Schilddrüsenfunktion normal sein bzw. sogar eine Überfunktion (Hyperthyreose) entstehen, aber im Verlauf kommt es zu einer Unterfunktion (Hypothyreose). Symptome können sein:
- Müdigkeit und Erschöpfung
- Gewichtszunahme (muss aber nicht sein)
- Kälteempfindlichkeit
- Depressionen oder Stimmungsschwankungen
- Haarausfall und trockene Haut
- Verlangsamter Herzschlag
- Schwellungen am Hals (Struma)
Diagnose
Die Diagnose erfolgt meist durch:
- Bluttests:
- TSH (erhöht bei Hypothyreose)
- Freies T3 und T4 (oft erniedrigt bei Hypothyreose)
- Antikörper wie Anti-TPO und Anti-TG (oft erhöht)
- Ultraschall: Zeigt eine veränderte Struktur der Schilddrüse (z. B. verkleinerte oder unregelmäßige Form).
Behandlung
Hashimoto selbst kann nicht geheilt werden, aber die Symptome und die Schilddrüsenunterfunktion können effektiv behandelt werden:
- L-Thyroxin: Schilddrüsenhormon, das die fehlende Hormonproduktion ersetzt.
- Lebensstiländerungen: Eine gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und Stressreduktion können unterstützend wirken. Hier sollte vor allem am Anfang auf Milchprodukte, Gluten, Lektine und Alkohol verzichtet werden. Im Verlauf kann man versuchen einzelne Nahrungsmittel wieder einzuführen.
- Jod und Selen: Der Bedarf an diesen Mikronährstoffen ist auch bei Hashimoto wichtig. Jod und Eisen sollten aber nie im Entzündungsgeschehen substituiert werden. Außerdem sind noch alle B-Vitamine, Aminosäuren, Vit D, Omega 3 Fettsäuren, Magnesium usw. zu nennen
Verlauf und Prognose
- Hashimoto ist eine chronische Erkrankung, die lebenslang überwacht werden muss.
- Mit einer gut eingestellten Therapie können die meisten Betroffenen ein normales Leben führen
Dies ist nur ein kleiner Einblick und bei weitem nicht alles, was die Autoimmunkrankheit umfasst. Eine Begleitung sollte unbedingt ganzheitlich durch einen gut ausgebildeten Therapeuten erfolgen. Leider werden Betroffene viel zu selten gut aufgeklärt und werden mit ihren Sorgen und Ängsten alleingelassen. In meinem näheren und weiteren Umfeld ist die Anzahl an Erkrankten in den letzten Jahren stark angestiegen und deshalb ist es mir ein großes Anliegen Aufklärung zu leisten und Betroffenen vollumfänglich zu begleiten. Eine Autoimmunkrankheit kommt selten allein, doch mit den richtigen Maßnahmen und einer guten Aufklärung muss es nicht so kommen. Im Gegenteil, man kann sogar in Remission gehen.
Call2Act
Eure Sabrina
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